Grüße aus Irland

Erste eindrücke
Mathilda verbringt ein herrliches Auslandsjahr in Irland und berichtet hier regelmäßig über ihre Erlebnisse.
Meine ersten Eindrücke von Irland
Hallo mein Name ist Mathilda Kollatzsch, und ich besuche normalerweise das FEG. Ich wollte schon sehr lange eine Zeit im Ausland verbringen, deshalb habe ich mich für ein Auslandsjahr in Irland über Erasmus entschieden. Ich bin jetzt seit ca. drei Wochen bei meiner Gastfamilie.
Es war zuerst ein bisschen seltsam, in Irland anzukommen, weil ich wusste, dass ich für eine ziemlich lange Zeit hier bleiben würde und nicht zu Hause wohnen und zur Schule gehen würde wie normalerweise. Ich habe erst mit meiner Familie für ca. zwei Wochen Urlaub gemacht und konnte mich so an die Sprache und das Land an sich gewöhnen. Es war sehr aufregend, als ich dann zum ersten Mal meine Gastmutter getroffen habe. Wir haben uns direkt sehr gut verstanden, und ich komme auch im Alltag sehr gut mit ihr klar. Schon in den ersten Tagen habe ich gemerkt, dass hier vieles ganz anders ist als zu Hause – vom Essen über die Häuser bis hin zum Alltag.
Meine Schule heißt St. Michael’s Holy Faith und liegt im Stadtteil Finglas, in dem ich auch wohne. Mein Schulweg ist nicht sehr lang, ich muss nur ungefähr fünf Minuten die Straße entlanglaufen und schon bin ich da. Meine Schule ist eine reine Mädchenschule, und es war in den ersten Tagen erst einmal etwas seltsam, weil ich es nicht gewohnt bin, auf eine nicht gemischte Schule zu gehen. Ich habe mich aber schnell an die Situation gewöhnt und festgestellt, dass wirklich alle sehr nett und hilfsbereit sind – sowohl die Lehrer als auch die Schüler. Es war anfangs auch ungewohnt, jeden Tag eine Schuluniform zu tragen. Auch mein Unterricht ist ganz anders organisiert als in Deutschland. Es gibt Fächer wie Home Economics, wo man lernt zu kochen und zu nähen, und Irisch. Ich habe noch einmal einen anderen Stundenplan als die normalen Schüler der Schule, da ich in einer besonderen Jahrgangsstufe, dem sogenannten Transition Year, bin. Es ist eine Art Übergangs- und Orientierungsjahr, bevor man seinen Abschluss macht. Deshalb habe ich jeweils in Zehn-Wochen-Modulen sehr praxisorientierte und interessante Fächer wie Psychologie, Podcasting, Erste Hilfe und Leadership Skills. Es gibt auch spezielle Wahlfächer. Ein sehr interessantes Fach ist beispielsweise YSI (Young Social Innovation). Das ist eine Art Projekt und Wettbewerb, bei dem Schüler aus ganz Irland Projekte entwickeln und am Ende des Jahres die besten Ideen gekürt werden. Es gibt natürlich auch Clubs. Ich bin beispielsweise dem Chor und dem Bibliothekskomitee beigetreten, an denen Schüler teilnehmen können.
Auch in meiner Gastfamilie habe ich mich schnell eingewöhnt, und ich verstehe mich sehr gut mit allen Mitgliedern der Familie. Zurzeit sind in meiner Gastfamilie auch noch zwei weitere Gastschüler. Einer der beiden studiert und fährt regelmäßig zu Vorlesungen auf dem Campus des Trinity Colleges in Dublin, und der andere Gastschüler arbeitet zurzeit bei einer Firma in Dublin. Es macht sehr viel Spaß, mich mit den beiden auszutauschen, weil sie auch noch einmal aus anderen Ländern (Italien und Frankreich) kommen und wir uns über kulturelle Unterschiede austauschen können.
Ich habe schon in den ersten Wochen Freunde gefunden, und wir hatten schon viele sehr lustige und schöne Erlebnisse gemeinsam. Wir haben beispielsweise an einem Theaterprojekt teilgenommen, das sehr aufschlussreich und spaßig war. Es gab natürlich auch immer wieder Momente, in denen ich Heimweh hatte oder etwas nicht sofort verstanden habe. Wenn man aber mit Offenheit und Mut an schwierige Situationen herangeht und einfach noch einmal nachfragt, löst sich das Unbehagen schneller auf, als man denkt. Gegen Heimweh kann man leider nichts machen, aber ich habe ein paar Dinge mit nach Irland genommen, die mir ein Stückchen Zuhause bringen und mich so trösten. Mit meiner Familie und meinen Freunden zu schreiben und zu telefonieren macht mich auch immer sehr glücklich, obwohl ich nicht wirklich bei ihnen sein konnte.
Nach den ersten drei Wochen fühle ich mich schon richtig wohl. Es macht sehr viel Spaß neue Menschen, Traditionen und Orte kennenzulernen und ich freue mich im laufe der nächsten Monate noch viel mehr über Irland herauszufinden. Ich bin sehr gespannt was für Abenteuer mich in Zukunft noch erwarten!
Viele Grüße von der Grünen Insel!
Mathilda Kollatzsch